Geschichte

Der nachfolgende Text im Jahr 1991 verfasst worden und zeichnet die Entwicklung der PA58 bis zu diesem Zeitpunkt nach.

WOHN- UND NACHBARSCHAFTSPROJEKT PRINZENALLEE 58: ZEHN JAHRE SELBSTVERWALTUNG

Von Dorothea Reinhardt und Elfi Witten

Die Prinzenallee 58 wurde am 27.2.1981 als 100. Haus in Berlin besetzt.

Hutfabrik Gebrüder Gattel

Ursprünglich war das Fabrikgebäude Prinzenallee 58 im Jahr 1891 als Hutfabrik der jüdischen Fabrikanten „Gebrüder Gatte!“ errichtet worden. In den 30er Jahren wurde es zu einem Wohnhaus mit 1- bis 2-Zimmerwohnungen auf drei Etagen umgebaut. Die jüdische Familie hatte das Gebäude zuvor unter dem Druck der Nazis zu einem Spottpreis verkaufen müssen. Unverändert blieben die Fabrikhallen im Erdgeschoß sowie die dazugehörigen Hallen auf dem zur Panke gelegenen Grundstücksteil. Sie wurden zuletzt von der Kempinski Hotelwäscherei genutzt (bis ca. 1977).

Abrißwirtschaft

Nur durch die Unterstützung einzelner Mieter im Haus war die Besetzung möglich geworden. Sie hatten über Jahre miterleben müssen, wie das ehemalige Fabrikgebäude mit den Werkhallen und den drei Wohnetagen systematisch heruntergewirtschaftet worden war. Sogar notwendigste Reparaturen, wie z.B. die der Treppenhausbeleuchtung, wurden nicht mehr vorgenommen. Am extremsten wurde dies von den letzten Eigentümern, der I lauert und Noack GmbH und Co KG (später Panke Park) betrieben, einer privaten Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft. Älteren Menschen wurde das Leben in der Prinzenallee 58 vergällt. Viele nahmen notgedrungen die angebotene Umsetzwohnung an. Ein großer Teil der Wohnungen stand leer, einige schon seit sieben Jahren. Drei Viertel der Mieter waren bereits ausgezogen oder im Begriff, dies zu tun. Viele von ihnen hatten ca. 20 bis 30 Jahre hier gewohnt und der Wegzug aus dem vertrauten Kiez fiel ihnen nicht leicht. Alles lief auf Abriß hinaus.

Motive und Utopien der Besetzerinnen

Die Motive für die Besetzung waren so vielfältig wie die Gruppe selbst: Es gab politische Motive, die aus der Negation herrschender Städtebau und Wohnungspolitik resultierten: Es ging darum,
– die Vernichtung billigen Wohnraums zu verhindern,
– das Fabrikgebäude mit seinen Besonderheiten handwerklicher Baukunst vor dem Abriß zu bewahren,
– ein Zeichen zu setzen gegen die „Zweite Zerstörung Berlins“
– einen Strich durch die Rechnung zu ziehen beim großen Spekulationsgeschäft mit dem Grundbedürfnis Wohnen.
Es gab aber auch eine positive Utopie, die sich an bestimmten Lebensbedürfnissen und -ansprüchen orientierte:
Wir BesetzerInnen wollten
-gegen die Isolierung und Anonymität in der Großstadt ein gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Leben setzen, vielfältige gesellige Lebensformen erproben und eine große Hausgemeinschaft bilden,
– mehr Platz für die Kinder und einen kinderfreundlichen Ort schaffen, verkehrsgeschützt, mit einer gewissen Verantwortlichkeit aller,
– ein offenes Haus sein für uns und unsere Nachbarn und dabei die gängige Ausgrenzung von der Norm abweichender Menschen nicht mitpraktizieren,
– Platz bieten für nachbarschaftliche Kommunikation, soziale Projekte und sozial kulturelle Aktivitäten,
– Lebensqualität erarbeiten und nicht erkaufen.

Öffentlichkeitsarbeit

Absolut im Vordergrund stand zunächst die Öffentlichkeitsarbeit. Das Interesse an Hausbesetzungen war groß und das Haus war im Kiez bekannt. Informationsstände auf der Straße und der Tag der Offenen Tür lockte viele Nachbarn wie auch frühere Bewohner an. Um den legitimen Anspruch auf das für den Abriß vorgesehene und mit Bedacht heruntergewirtschaftete Haus zu unterstreichen, meldeten sich die meisten Besetzerinnen bei der polizeilichen Meldestelle unter ihrer neuen Adresse an. Vermieter: B. Setzer. Bald war die Prinzenallee 58 auch dort bestens bekannt.
Die Eigentümer des Hauses – Hauert und Noack – verhielten sich vorerst ruhig. Sie stellten zwar Strafantrag wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, doch zunächst ohne weitere Konsequenz.

Übernahme in Selbstverwaltung

Von Anfang an war das Ziel bestimmend, das Haus dauerhaft zu nutzen und in Selbstverwaltung zu übernehmen. Um als juristische Person vertragsfähig zu sein, wurde ein eingetragener Verein gegründet mit dem programmatischen Namen: Verein zum Schutz billigen Wohnraums.
Da sich nur noch wenige Mieter im Haus befanden, wurde es schon sehr bald vom Verein bewirtschaftet. Alle BewohnerInnen beteiligten sich an der Finanzierung eines Instandsetzungs- und Betriebskostenfonds.

Instandbesetzung

Die Instandsetzung des Hauses, zuerst der Wohnbereiche, wurde sofort in Angriff genommen. Die kleinen l bis 2 Zimmerwohnungen wurden in große, helle Wohnungen umgebaut. Für verschiedene Arbeitsaufgaben wurden Gruppen gebildet: Die Fenster-, Heizungs-, Dach- und Finanzgruppe, die Kultur- und Öffentlichkeitsgruppe. Lange Zeit war jeder Samstag gemeinsamer Hausarbeitstag. Jeden Montagabend trat das Hausplenum zusammen, auf dem alles besprochen wurde.
Selbstverwaltung und -bewirtschaftung hieß auch – heizen. Sehr bald fand sich eine Gruppe von Leuten, die sich mit der gigantischen zentralen Heizanlage vertraut machte. Lange nach den ersten Kälteeinbrüchen wurde mit Unterstützung von Fachleuten die Heizung erstmalig von den BewohnerInnen selbst in Betrieb genommen. Das Rohr- und Leitungssystem war derartig verrottet, daß Rohrbrüche ständig an der Tagesordnung waren. Der Brenner indes mußte lediglich gereinigt werden und hatte eine immense Kapazität, die auch die Warmwasserversorgung bewältigte

Wohnen und sozial-kulturelle Angebote

Jeder einzelne bestimmte seine Wohnform, so daß es ein Nebeneinander von Einzelwohnungen, Familien, Wohngemeinschaften und Gemeinschaftswohnungen entstand. Konsens war von Anfang an, daß die PA 58 nicht nur Wohnraum, sondern auch Arbeitsmöglichkeiten und sozial-kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen für die BewohnerInnen des Hauses und Bezirks bieten sollte. Es wurde ein Konzept erarbeitet, das ein Cafe, eine Veranstaltungshalle, Werkstätten und Hobbyräume beinhaltete.
Ein nachbarschaftliches Kommunikations- und Kulturzentrum sollte entstehen. Alles sollte zudem rollstuhlgerecht ausgebaut werden, um behinderte Menschen, auch Rollstuhlfahrerinnen, nicht wie sonst aus dem öffentlichen Leben auszuschließen. Die Fabrikhallen im Erdgeschoß sowie die hinter dem Gebäude sich anschließenden Hallen boten hierfür gute Voraussetzungen.

Teilabriß der Fabrikhallen

Nach wie vor gab es keine Abrißgenehmigung für das Gebäude, wohl aber für die dahinterliegenden Fabrikhallen. Wo von Seiten der Besetzerinnen ein Gartenlokal für BewohnerInnen des Kiezes geplant war, sah der Bezirk einen großen Parkplatz mit nachweispflichtigen Stellplätzen für die Neubauten Soldinerstraße, Ecke Prinzenallee vor. Der angekündigte Abriß konnte vorerst durch verschiedene Aktionen und die Solidarität vieler UnterstützerInnen verhindert werden.

Am 22.9.81, dem Tag, als in ganz Berlin viele besetzte Häuser geräumt wurden, rollte von der Soldiner Straße ganz überraschend ein Bagger an, der ein Loch in die Hallenwand riß. Als er zum zweiten Mal auf die I lalle zufuhr, wurde ein Besetzer vom Bagger verletzt. Der Baggerführer zog sich daraufhin zurück. Im Dezember 1981 war dann der Abriß der Hallen nicht mehr aufzuhalten. Auch der Landeskonservator, der sich aufgrund eines Beitrags in der SFB-Abendschau für den Erhalt der Hallen eingesetzt hatte, konnte dies nicht mehr verhindern. Zuvor war der alte wunderschöne Industrieschornstein plötzlich als einsturzgefährdet deklariert worden. Die Kinder der angrenzenden Wilhelm-Hauff-Grundschule durften nicht mehr auf den Schulhof und der hintere Querflügel des besetzten Gebäudes sollte nicht mehr bewohnt werden.

Unterstützung für die PA 58

Im folgenden Jahr wurde verstärkt nach finanziellen Quellen gesucht, um die übrigen Fabrikhallen entsprechend unserer Konzeption zu sichern und auszubauen. Zur Diskussion über die Situation des Hauses und die Nutzungskonzeption luden wir Vertreter von Institutionen und Initiativen zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein: GEW, SPI, Netzwerk, evang.Kirchengemeinden, HdK u.v.m…

Dabei intensivierte sich der Kontakt zu den Dozenten der HdK. Sie entschlossen sich zur Mitarbeit an der Planung und dem Ausbau des Erdgeschosses und boten ein Theorie-Praxis-Seminar mit diesem Schwerpunkt für Architekturstudentinnen ihrer Hochschule an. Als von Netzwerk im Herbst 82 ein Kredit in Höhe von ca. 40.000 DM bewilligt wurde, konnte die Arbeit an den Fabrikhallen in der PA58 beginnen. Zwanzig Studentinnen der HdK arbeiteten über 2 Semester gemeinsam mit uns, erstellten unterschiedliche Entwürfe, nahmen notwendige Grundrißveränderungen vor und beteiligten sich am Ausbau der Veranstaltungshalle. Dieser hatten wir als Versammlungsraum erste Priorität zugesprochen. Trotz der schwierigen Bedingungen brachte uns diese Zusammenarbeit ein großes Stück weiter. In den Jahren darauf wurden die Umbauarbeiten mit verschiedenen internationalen Jugendgruppen in Work-Camps des Service Civil International fortgeführt.

Stadtplanung und Bürgerbeteiligung

Ende 1982 beschloß das Bezirksamt Wedding die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens und einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung an der Bauleitplanung für unseren Block. Die Planung sah vor, auf dem Grundstück PA57/58 einen Neubauriegel zu errichten, der halb so viel Wohnraum wie das alte Fabrikgebäude bereitstellte, aber schön paßte zur neuen Blockrandbebauung. Das Konzept stammte noch aus alten IBA-Vorbereitungszeiten, in denen einige Bezirkspolitiker und Planer auf eine Beteiligung des Wedding an der Internationalen Bauausstellung hofften. Voraussetzung dafür war natürlich der Abriß des Fabrikgebäudes.

Gegen diesen Bebauungsplan wurden ca. 1000 Einsprüche erhoben von den BewohnerInnen des Hauses, anderen Projekten im Kiez und vielen Unterstützerinnen in der Stadt. Das Bezirksamt ließ sich Zeit mit der Bearbeitung. Baustadtrat Lüdtke (SPD) erklärte, daß er das Bebauungsplanverfahren nicht weiterbetreiben wolle, solange die Bezirksverordnetenversammlung keine abschließende Entscheidung über die künftige Nutzung getroffen habe.

Vertragsverhandlungen 1983

Nach Kontroversen im Haus über das Pro und Contra einer Legalisierung kam es im Sommer 83 zu Verhandlungen zwischen der Panke Park GmbH und dem Verein zum Schutz billigen Wohnraums. Es stellte sich bald heraus, daß die Abrißpläne noch nicht vom Tisch waren. Die bisherige Planung sollte nur aufgeschoben werden, bis die Voraussetzungen für Abriß und Neubau erfüllt waren. Wir sollten bestenfalls als Zwischennutzerinnen geduldet werden. Die Rechnung war eindeutig: Je länger die Vertragsdauer, desto teurer die Pacht für uns. Die angebotenen drei Jahre konnten wir in fünf Jahre umwandeln, doch damit waren wir an unseren finanziellen Grenzen angelangt. Das Ziel, das Haus zu erhalten, war damit nicht erreicht. Doch konnten wir nun die Zeit nutzen, um etwas Unumstößliches aufzubauen. Der Vertrag brachte auch den Vorteil, daß für bestimmte Vorhaben öffentliche Gelder beantragt werden konnten. Davon hing u.a. das Überleben des Kinderladens ab, der sich in den ersten renovierten Räumen des Erdgeschosses niedergelassen hatte. Für eine Instandsetzung oder Modernisierung aus öffentlichen Mitteln reichte die Vertragsdauer nicht; hierfür wären 15 Jahre erforderlich gewesen.

Fünf Jahre Vertrag

Mit dem Vertrag kamen ungeahnte Veränderungen: Die Identität der ursprünglichen BesetzerInnengruppe, geprägt durch die tägliche Bedrohung und den gemeinsamen Kampf ums Haus, ging verloren. Das Besondere wurde zum Alltäglichen und die 5 Jahre schienen anfangs eine endlos lange Zeil. Für viele war auch nach dem Streß der ersten zweieinhalb Jahre eine Verschnaufpause angesagt.

Das Ziel für die kommenden 5 Jahre war klar: Das Haus sollte durch Ausbau und Instandsetzung und durch sozial-kulturelle Arbeit so stark im Kiez verankert werden, daß ein Abriß nicht mehr denkbar und möglich wäre.

Hofbegrünung

Das erste Projekt in diese Richtung wurde kurz nach Vertragsabschluß in Angriff genommen: die Hofbegrünung. Auf unseren Antrag, den die Gartengruppe formuliert hatte, erhielten wir vom Senat 93.000 DM für diesen Zweck. Während Panke Park die Neubauten in der Soldiner Ecke Prinzenallee fertigstellte, im Blockinneren dazugehörige Grünflächen und Spielplätze anlegte, begannen wir mit der Begrünung der Fassade, des Innenhofs und des rückwärtigen Grundstücks. Der Hallenabriß hatte auf dem zur Panke gelegenen Grundstücksteil eine Wüste aus Sand und Geröll hinterlassen. Hier wurden Sträucher und Bäume gepflanzt und Grünflächen angelegt. Im Hof wurde ein Teil des Asphalts weggenommen, Büsche angepflanzt und Bete angelegt mit Pflanzen, die die Fassade hochranken sollten. An der Front zur Schule wurden große 13lumenkästen angebracht und nach vorne Richtung Prinzenallee die gesamte Fläche bis zur Grundstücksgrenze mit Büschen und Bäumen bepflanzt. All das geschah in unbezahlter Eigenarbeit.

Verein Nachbarschaftshaus Prinzenallee e.V.

Zur praktischen Umsetzung der Erdgeschoßplanung wurde 1983 der Verein Nachbarschaftshaus Prinzenallee gegründet.

Gemäß den Leitideen sozial-kultureller Nachbarschaftsarbeit hatte der Verein zum Ziel, benachteiligte Bevölkerungsgruppen anzusprechen, emanzipatorische Bestrebungen und das vorhandene Selbsthilfepotential zu unterstützen und einen Beitrag zu leisten zur Verbesserung der Lebenschancen diskriminierter Teilgruppen der Gesellschaft. Wir dachten hier besonders an behinderte Menschen, insbesondere Rollstuhlfahrerinnen und ImmigrantInnen.

Selbsthilfeförderung

Da die Instandsetzung der Räume noch nicht abgeschlossen, die Netzwerkgelder jedoch aufgebraucht waren, stellte der Verein einen Antrag bei der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales auf Gelder zur Instandsetzung und Ausstattung des Cafes, des Büros, der Toiletten und des Gruppenraums. Ende 1983 wurden 24.000,- DMfür die Ausstattung eines behindertengerechten Nachbarschaftscafes aus dem Selbsthilfetopf bewilligt. Nicht gefördert wurden Ausbaumaßnahmen. Die Räume im Erdgeschoß, die als Nachbarschaftshaus genutzt werden sollten, waren jedoch noch lange nicht fertiggestellt: Zwar waren die Rohbaumaßnahmen weitgehend abgeschlossen, doch standen zum Teil noch Installationen, Heizung, Fußböden etc. aus, die vom Verein in mühevoller Arbeit organisiert und durchgeführt wurden. Küche, Toiletten und das Cafe konnten Anfang 85 fertiggestellt werden.

Veranstaltungen und Angebote

In diesem Jahr wurde erstmals ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt, das neben Kindertheater (Berliner Kindertheaterwochen) Musikveranstaltungen und Kurse in den verschiedensten Bereichen (Bewegung, Massage, Sprachen, Handwerk) vorsah. Auch ein Teil der „Giftgrünen Woche“ fand hier statt. Außerdem wurden die Räume Selbsthilfegruppen aus der Umgebung zur Verfügung gestellt. Gruppenraum und Halle wurden z.B. von Kurden und Oromos genutzt.

In den gegenüberliegenden Hallen auf der Westseite wurde eine Metallwerkstatt und eine Holzwerkstatt ausgebaut. Ein Raum wurde einer Motorradgruppe zur Verfügung gestellt, ein weiterer als Autowerkstatt genutzt. An der Südseite entstand ein weiteres Projekt: die Jugendbildungsstätte. Es sollten Tagungs- und Übernachtungsmöglichkeiten geboten werden für die zahlreichen Jugendgruppen auf Berlin-Besuch.

Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte in Planung

In den folgenden Jahren organisierte ein Teil der Bewohnerinnen aus dem Haus und dem Kiez mehr oder weniger regelmäßig Veranstaltungen und Kurse und verteilten entsprechende Programme im Kiez. Der Besucherkreis des Nachbarschaftshauses bestand in der Hauptsache aus jungen Leuten, Kindern und kurdischen und afrikanischen Leuten aus dem Wedding. Nach der kompletten Fertigstellung der Umbaumaßnahmen gemäß unseren Plänen würde die Prinzenallee einer der ganz wenigen sozial-kulturellen Treffpunkte sein, die auch RollstuhlfahrerInnen zugänglich waren. Zudem konnten sich einige von uns gut vorstellen, auch geistig behinderte und überall aus dem normalen Leben ausgegrenzte Menschen in unsere Aktivitäten einzubeziehen. Um diesen neuen Bereich aufbauen zu können, wurde beim Landesamt für Zentrale Soziale Aufgaben ein Antrag auf Ausbau-, Personal- und Sachmittel für einen Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte gestellt. Unser Vorhaben wurde zunächst als sehr förderungswürdig aufgenommen. Doch um die Fördergelder zu erhalten, mußten wir einen mindestens 10jährigen Nutzungsvertrag vorweisen.

Vertragsverhandlungen 1985

Aus diesem Anlaß nahmen wir eineinhalb Jahre vor Auslaufen des Nutzungsvertrags für das Gebäude Prinzenallee 58 Verhandlungen mit der Panke Park GmbH auf. Auch hier wurde uns zunächst bestätig, daß die Panke Park an einer langfristigen Regelung – sogar an einem Verkauf an uns – interessiert sei. Als Kaufsumme wurde beiläufig eine Million genannt.
Noch am Grübeln, ob und wie wir eine Million auftreiben sollten, gingen wir einige Wochen später in die zweite Gesprächsrunde. Nun hatte sich jedoch das Verhandlungsklima vollkommen verändert:
Von einer Bereitschaft, ernsthaft mit uns zu verhandeln, war nichts mehr zu spüren und der Kaufpreis für unser Haus sollte jetzt mindestens 2,5 Millionen betragen. Damit waren die Gespräche erst einmal beendet. Die in Aussicht stehende Förderung von 180.000 DM für einen Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte war damit vom Tisch.

Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte im Aufbau

Dennoch wurde begonnen, behinderte Menschen, insbesondere RollstuhlfahrerInnen gezielt für die Angebote des Nachbarschaftshauses anzusprechen. 1987 wurden zwei ABM-Stellen bewilligt, die Angebote für den Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte entwickeln und erproben sollten. Mittlerweile wird eine Planstelle für Projektkoordination von der Senatsverwaltung für Soziales finanziert. Seitüber 5 Jahren gehören behinderte Menschen zum festen Besucherkreis des Nachbarschaftshauses. Der „Spontanzusammenschluß Mobilität für Behinderte“, ein Zusammenschluß sozialpolitisch engagierter Rollstuhlfahrerinnen trifft sich hier. Das Nachbarschaftshaus Prinzenallee ist zu einem wichtigen Stützpunkt der Berliner Behindertenbewegung geworden. Insgesamt hat sich bis heute das Angebotsspektrum erweitert: Eine Beratungsstelle für arabische Immigrantinnen, Kurse für alte Menschen und eine Kinderzirkus AGsind dazugekommen. Anlaufstelle für alle ist das Nachbarschaftscafe „Esscapade“, geöffnet Dienstag bis Samstag von 16-23 Uhr, Sonntag von 10-23 Uhr.

Untersuchung der Bausubstanz der Prinzenallee 58

Die Unwilligkeit der Panke Park GmbH mit dem Verein Verhandlungen aufzunehmen, war nicht zuletzt damit zu erklären, daß die Planung für das Grundstück Prinzenallee 58 keine Fortschritte gemacht hatte. Ende 1985 beschäftigte sich das Bezirksamt Wedding erneut mit dem Bebauungsplanverfahren für den Block. Die Abteilung Bau- und Wohnungswesen beauftragte die Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung (BSM), die Bausubstanz des ehemaligen Fabrikgebäudes zu untersuchen, einschließlich der Prüfung, ob durch Fördermitteleinsatz gemäß Modernisierungsrichtlinien ein Erhalt wirtschaftlich vertretbar wäre. Die BSM kam zu dem Ergebnis, daß durch Einsatz von Selbsthilfeförderungsmitteln die notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen zur nachhaltigen Substanzerhaltung möglich wären. Daraufhin wurde der ursprüngliche Bebauungsplanentwurf vorerst auf Eis gelegt.

Bürger, es geht um Deine Gemeinde

1986/87 nahm der Bezirk Wedding bei dem Bundeswettbewerb „Bürger, es geht um Deine Gemeinde“ teil. Auf Initiative des Stadtplanungsamts wurde das Wohn- und Nachbarschaftsprojekt Prinzenallee zusammen mit drei weiteren alten Fabrikgebäuden als Wettbewerbsobjekt ausgewählt. Der Verein erhielt die Möglichkeit der Selbstdarstellung im Rahmen einer Ausstellung, die in 13erlin und im Bundesgebiet gezeigt wurde. Außerdem wurde das Projekt einer Jury, bestehend aus ca. 40 Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, kommunaler und ministerialer Verwaltung, präsentiert.

Vor allem durch die positive Beurteilung unseres Projekts gewann der Bezirk Wedding eine Goldmedaille in diesem Wettbewerb. Zur offiziellen Preisverleihung 1988 wurde eine Bewohnerin der Prinzenallee sowie ein Vertreter der Eigentümer eingeladen. Die Eigentümer erschienen nicht. Die 13ewohnerlnncn der Prinzenallee kamen zahlreich und verteilten Flugblätter: Die Abrißpläne für die Prinzenallee sollten nun endgültig vom Tisch.

Vertragsverhandlungen 1987

Ein halbes Jahr vor Ende des Fünfjahresvertrags sollte vertragsgemäß mit erneuten Verhandlungen begonnen werden.

Nach einem ersten Sondierungsgespräch erhielten wir von Panke Park ein schriftliches Angebot: Das gesamte Grundstück und die beiden darauf befindlichen Gebäude wurden mit 4 Millionen DMveranschlagt; allein 3,6 Millionen sollten wir für das mittlere Grundstück mit dem Fabrikgebäude auf den Tisch legen. Einige Jahre zuvor hatte Panke Park weniger als eine Million dafür bezahlt. Da sie keine Investitionen für das Haus getätigt hatte, hielten wir eine Million als Kaufangebot von unserer Seite für angemessen und gerade eben finanzierbar. Nach Erhalt unseres schriftlichen Angebots erklärte Panke Park die Verhandlungen als endgültig gescheitert. Der Verein zum Schutz billigen Wohnraums wurde aufgefordert, das Haus mit seinen Mitgliedern freiwillig zu verlassen. Andernfalls sollte eine Räumungsklage angestrengt werden.

Räumungsklage

Der Räumungsprozeß war nicht mehr abwendbar. Weder Protestaktionen noch Vermittlungsversuche auf politischer Ebene konnten den Prozeßtermin aufhalten. Zwar strahlte unser Rechtsanwalt Zuversicht aus, der Ausgang des Prozesses war jedoch ungewiß. Zusammen mit zahlreichen Unterstützerinnen aus der ganzen Stadt, Projektleuten aus dem Wedding, RollstuhlfahrerInnen vom Treffpunkt in der Prinzenallee und den deutschen und arabischen Kinder, die zur Eikita und zum Nachbarschaftshaus gehörten, zogen wir zum Gericht. Dort erwartete man offenbar eine terroristische Vereinigung: Das ganze Gericht war Stoßstange an Stoßstange von Polizeimannschaftswagen umzingelt. Aufjeden Demonstranten kamen zwei bis drei Polizisten. Der Raum der Gerichtsverhandlung war vorsätzlich besonders klein gewählt worden: Mehr als zwanzig Leute paßten nicht hinein. So waren wir vom Prozeß gegen uns praktisch ausgeschlossen. Draußen führten wir bei klirrender Kälte eine Protestkundgebung durch. Eine endgültige Klärung beim ersten Termin war nicht zu erwarten. Tatsächlich ging der erste Prozeß- lag aus wie das Hornberger Schießen. Die Richterin brauchte keine 5 Minuten, um die Nicht-Zuständigkeit des Amtsgerichts für unsere Sache zu verkünden und die Verhandlung als beendet zu erklären. Die Klage sollte in der nächsten Instanz vor dem Landgericht verhandelt werden. Damit hatten wir zunächst einmal Zeit gewonnen für weitere Aktionen und Verhandlungen.

In einem Demonstrationszug kehrten wir nach Haus zurück. In einer großen öffentlichen Veranstaltung erläuterte unser Rechtsanwalt die weitere Strategie. Die juristische Auseinandersetzung war jedoch nur eine Ebene des Kampfes gegen eine drohende Räumung der Prinzenallee 58.

Verhandlungen auf politischer Ebene

Seit der „Goldmedaille“ war man im Bezirksamt aufgeschlossener gegen- über unserem Projekt. Ein Sondierungsgespräch im Stadtplanungsamt und beim Bürgermeister nach den Wettbewerbsfeierlichkeiten über einen eventuellen Kauf des Hauses durch den Bezirk blieb ohne Ergebnis. Deutlich wurde nur, daß die Größe des Projekts über die Bezirkskompetenzen hinauswies: Wenn schon Erwerb durch die Öffentliche Hand, so mußte dies auf Senatsebene entschieden werden. Dort sprach aber alles dagegen: Es galt die Parole – Kein Ankauf von privaten Wohnhäusern durch die Öffentliche Hand! Vielmehr wurde öffentlicher Wohnungsbestand privatisiert, teilweise geradezu verschenkt. Auch zählten wir auf wenig Unterstützung durch den CDU-Senat.
Direkt nach Abbruch der Verhandlungen durch die Panke Park und nach Ankündigung der Räumungsklage informierten wir den Bezirksbürgermeister. Zwei Tage später wurde uns mitgeteilt, daß das Bezirksamt Baustadtrat Lüdtke als Vermittler für die Verhandlungen mit den Eigentümern und dem Land Berlin vorgesehen hatte. Wir forderten den Kauf des Hauses durch das Land Berlin und eine langfristige Nutzungsvereinbarung zu bezahlbaren Konditionen.
Erste Kontakte mit Vertretern der Senatsbauverwaltung gaben wenig Anlaß zu Optimismus: Die sozial-kulturellen Projekte im Erdgeschoß seien ja ganz lobenswert, aber letztlich handele es sich doch um einen privaten Streit zwischen Mietern und Wohnungseigentümern, mit dem die Öffentliche Hand nichts zu schaffen habe.

Nach diversen Krisensitzungen mit Vertretern des Bezirksamts, der Senatsbauverwaltung, gemeinnützigen Treuhändern selbstverwalteter Hausprojekte, Unterstützerinnen und BewohnerInnen wurde schließlich Ende des Jahres 1987 ein Gutachten von der Senatsbauverwaltung in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten sollte untersuchen, ob und wie weil ein Engagement des Landes Berlin zur Erhaltung der Prinzenallee 58 begründbar wäre. Ferner sollten verschiedene Kauf- und Privatisierungsvarianten modellhaft berechnet werden. Die Ergebnisse sollten vier Wochen nach dem Prozeßtermin vorliegen – theoretisch konnten wir bis dahin schon geräumt sein. Letztlich wurde jedoch der Prozeßtermin verschoben und das Gutachten sprach eine klare Empfehlung aus, das Wohn- und Nachbarschaftsprojekt Prinzenallee aufgrund seiner beispielhaften Verbindung von Wohnen und sozial-kultureller Arbeit zu erhalten. Darüber hinaus wurden die beiden Modelle favorisiert, die wir selbst als Lösungsmöglichkeiten entwickelt hatten: Kauf des Hauses durch das Land Berlin, Weitergabe an einen gemeinnützigen Träger und Abschluß eines langfristigen Nutzungsvertrags mit unserem Bewohnerverein oder Übergabe des Hauses an eine von uns zu gründende Genossenschaft.
Völlig überraschend kam durch die Westberliner Wahlen im Februar 1989 eine rot-grüne Koalition an die Regierung. Für den Tag nach den Wahlen war eine Sondersitzung des Bauausschusses des Abgeordnetenhauses angesetzt, bei dem unser Haus einziger Tagesordnungspunkt war. Unsere Stellungnahme in diesem Ausschuß traf auf eine zu unseren Gunsten veränderte neue Entscheidungskonstellation. Kurz darauf erfuhren wir, daß der Bausenator grünes Licht für die Rettung unseres Wohn- und Nachbarschaftsprojekts gegeben hatte. Schwieriger war es, die Unterstützung des Finanzsenators zu bekommen. Nicht zuletzt deshalb dauerte es länger als ein Jahr, bis das Haus schließlich Besitz des Landes Berlin geworden war. Darüber hinaus waren das gesamte Grundstück von der Prinzenallee bis zur Panke sowie das alte, unter Denkmalschutz stehende Vorderhaus, übernommen worden. Davor lagen zahlreiche Verhandlungsrunden mit Vertretern aller am Kauf beteiligten Instanzen. Am Ende erhielt die Eigentümergesellschaft alles, was sie wollte und stellte die Räumungsklage gegen uns ein.

Unterstützung für die PA 58

All diese Verhandlungen wären nicht erfolgreich gewesen, wenn unser Projekt nicht durch ein breites Bündnis von den Autonamen im Kiez über die AL- und SPD-Fraktion im Bezirksamt und auf zentraler Ebene bis zu einzelnen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der Stadl sowie durch zahlreiche soziale Projekte und Institutionen unterstützt worden wären. Durch Aktionen, Resolutionen und Briefe an Bürgermeister und Senatoren setzten sich für uns ein:
– die Kiezküche Wedding, ein Forum autonomer Projekte,
– das Forum sozialer Projekte im Wedding aus dem RADE,
– die Workshops „Der andere Wedding“,
– der Spontanzusammenschluß Mobilität für Behinderte,
– die Ambulanten Dienste für Schwerbehinderte,
– die TU- und PU-Studentenberatung für behinderte Studenten,
– der Unterstützerkreis für die PA 58, viele einzelne Persönlichkeiten, darunter Professoren aller Universitäten, der Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, engagierte Weddinger,
– der Kongreß 25 Jahre Stadtsanierung im Wedding,
– alle Nachbarschaftshäuser in Berlin,
– der Verband für sozial-kulturelle Arbeit sowie
– der Vorstand der International Federation of Settlements und Neighbourhood Centres,
– die SPD-Fraktion im Wedding,
– die AL Wedding, AL-Rathausfraktion,
– und die Tochter der jüdischen Eigentümer, die sich nach Israel retten konnte. Sie setzte sich bei einem Berlin-Besuch persönlich beim Bezirksbürgermeister für unseren Verbleib im Haus ein, da sie durch uns auch ein Vermächtnis ihrer Eltern gewahrt sah und sie unsere Lebensform an ihr Leben im Kibbuz erinnerte.
Durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit erreichten wir, daß Zeitungen und Rundfunksender über jede neue Entwicklung unserer Sache berichteten und letztendlich auch die SFB-Abendschau und die Aktuelle Kamera Fernsehberichte über unser Projekt sendeten. All diese Berichte erzeugten eine breite öffentliche Anteilnahme und Unterstützung für uns gegen die drohende Räumung, der sich die politischen Entscheidungsträger auf die Dauer nicht entziehen konnten.

Votum für die Genossenschaft

Die politische Option des Senats war, daß das Haus nach einem Kauf durch das Land Berlin auf alle Fälle reprivatisiert werden sollte. Wir mußten uns deshalb verstärkt mit dem Gedanken auseinandersetzen, selbst Hauseigentümer zu werden. Bald zeichnete sich ab, daß die Übernahme des Hauses durch einen gemeinnützigen Träger große Einschränkungen unserer Autonomie mit sich bringen würde. Wir beschlossen schließlich ohne Gegenstimmen, eine Genossenschaft zu gründen. Falls es keine günstigeren Lösungen gäbe, wollten wir das Haus als genossenschaftliches Eigentum verwalten.

Wahl eines Sanierungsträgers

Eine grundlegende Sanierung des Fabrikgebäudes Prinzenallee 58 war seit langem überfällig. Zunächst sollten deshalb Grundstück und Häuser treuhänderisch von einem gemeinnützigen Sanierungsträger übernommen werden. Wir entschieden uns schließlich für WOHNSTATT, die bereits das Gutachten über unser Projekt angefertigt hatten und von denen wir uns eine kooperative Zusammenarbeit versprachen.

Vertragsverhandlungen 1989/90

Nachdem wir unsere Entscheidung für einen Treuhänder bekanntgegeben hatten, wurden alle weiteren Verhandlungen über unseren Kopf hinweg geführt. Politiker und Verwaltungen betrachteten nicht mehr uns, sondern nur noch unsere Treuhänder als Verhandlungspartner. Und zu verhandeln gab es genug. Da war zunächst der Erbpachtvertrag, der wesentlich ungünstigere Zahlungsbedingungen beinhaltete, als sie vergleichbare Projekte wenige Zeit vorher erhalten hatten und der für uns einige unwägbare Risiken barg. Dazu kamen die Vereinbarungen zur Sanierungsförderung, die dringend verbindlich präzisiert werden mußten. Um die finanziellen Belastungen durch Pacht- und Kaufzinsen für Gebäude und Grundstück tragbar zu machen, wurde uns eine hundertprozentige Sanierungsförderung zugesagt, die unsere bisherigen Sanierungsleistungen in Rechnung stellte. Der Umfang der Sanierungsförderung insgesamt war jedoch unklar. Über all diese Punkte mit den zuständigen Senatsvertretern direkt zu verhandeln war jedoch unmöglich geworden.

Vereinte Wohnungsnot

Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem rasanten Vereinigungsprozeß – auch der Wohnungsnot in Ost und West – wurden alle Zusagen finanzieller Art hinfällig. Von einer hundertprozentigen Sanierungsförderung war nicht mehr die Rede. Das Förderungsvolumen sollte plötzlich nur noch 1,5 Millionen betragen, obwohl mehr als das Dreifache gutachterlich erforderlich gehalten worden war. Wie wir vor wenigen Wochen als neuestes erfuhren, ist in diesem Betrag die Mietsubventionierung für die Jahre der Sanierung schon enthalten.

Im dritten Jahr ohne Vertrag

Drei Jahre nach Beendigung unseres Fünfjahresvertrags mit Panke Park haben wir immer noch keinen Vertrag. Nur die Eigentümer haben sich verändert. Zwischen dem Senat und unserem Treuhänder ist ein Sanierungsvertrag abgeschlossen worden. Der Erbpacht- und Nutzungsvertrag ist noch nicht unterzeichnet.
Auch heute kämpfen wir noch darum, im Haus bleiben zu können. Zwar ist die akute Räumungsgefahr gebannt, aber wir laufen Gefahr, finanzielle Belastungen auf uns zu nehmen, die uns irgendwann über den Kopf wachsen.
Die sozial-kulturellen Projekte und Gemeinschaftseinrichtungen sind schon jetzt gefährdet.
Wir verhandeln weiter und wir werden drinbleiben.
Am 4. September 1991 gibt es erstmal ein Fest: 100 Jahre PA 58!

Unser Haus hat dieses Alter nun erreicht – wir werden das auch noch schaffen.